Inhalt
“Das Gesäß zeigt die Jahre unbestechlich an wie die Ringe an einem Baumstamm. Ein zuverlässiger Parameter für die Verbrauchtheit eines Menschen! Das Gesicht eines Hundertjährigen mag uns beeindrucken, vielleicht würdevoll erscheinen. Aber sein Gesäß – nur noch ein Jammer.”
Brahms, dem sein berühmter Name wie ein “abgetragener Mantel” erscheint, denkt über vieles nach. Im Friseursalon, in der Kaserne, beim “Erfolgstraining” und in den Betten diverser Frauen. Als er ein Ziel zu kennen glaubt, treibt es ihn fort. Letztlich kommt er dort an, wo sein Weg begonnen hatte und wo nur noch eine Ruine auf ihn wartet. Ein Roman über die Kreisläufe des Lebens und der Zeit, über Sehnsüchte und Absurditäten, über eine Generation.
Über den Autor
A. Henry braucht keine Lizenz zum Schreiben. Das wusse er schon Anfang 20 als er von einem Kasernenoberst der NVA in die Senkel gestellt wurde. Henry veröffentlichte bislang “Das Ende der Klassik”, “Ein gewisser Brahms” sowie diverse Kurzgeschichten. Seine Erlebnisse als Mitteldeutscher haben ihn maßgeblich geprägt und wie bei so vielen Bürgern der ehemaligen DDR schrillen mittlerweile die Alarmglocken im Minutentakt.
Henry gegenüber der Krautzone
“Heute in der Zeitung ein Poster von “unserer geliebten” Kati Witt, der Eiskunstkönigin. Sie ruft dazu auf, zu Hause zu bleiben, mit einem Herzchen für die “Corona-Helden”. Ich erinnere mich noch an eine ebensolche Zeitungsseite mit ihr, in der “Jungen Welt”, das war 1986 und ich zum Wehrdienst bei der NVA. Ansonsten hätte ich so ‘ne Zeitung gar nicht angefaßt oder gekauft. Bei der “Fahne” gab`s keine andere. Jedenfalls hatte sie damals eine FDJ-Bluse an und dazu der Slogan: “Mein schönstes Geburtstagsgeschenk – ich werde Mitglied der SED!” Sie wurde damals 18 oder 20, weiß nicht genau, müßte ich nachschauen. Aber ich habe sie echt gehaßt dafür – sie ist fröhlich überall auf der Welt herumgeturnt, während ich in der Kaserne eingelocht war, Wochen, Monate, ohne Urlaub und Ausgang, jeden Tag übelste Schikanen und dann auch noch Verhöre durch die Militärstasi wegen angeblich staatsfeindlicher Hetze. Wertvolle Jugenderlebnisse, die unvergessen bleiben, für den wundervollen Aufbau des Sozialismus! Aber die neuen Sozialisten wollen das ja alles viel besser machen. Nur nicht mehr mit mir.”
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